Fluktuation senken und Mitarbeiter binden

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Jeder Betrieb ist von Personalabgängen betroffen, ein Problem welches zu einer Fluktuation führen kann. Eine hohe Fluktuation kann schwerwiegende Auswirkungen auf den Arbeitgeber haben, wie erhöhte Kosten, verminderte Produktivität und eine höhere Belastung der verbleibenden Mitarbeiter. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Gründe für eine hohe Fluktuation zu verstehen und gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um die Mitarbeiterbindung zu stärken.

In diesem Artikel werden wir uns mit den Ursachen und Hintergründen von Fluktuation befassen und aufzeigen, welche Maßnahmen ein Betrieb ergreifen kann, um die Fluktuation zu senken und eine stabile Belegschaft aufzubauen. Wir werden uns auch mit den Vorteilen einer stabilen Belegschaft befassen und aufzeigen, wie Ihr Betrieb davon profitieren kann, eine positive Unternehmenskultur und eine stabile Belegschaft aufzubauen.

Fluktuation senken

Was ist überhaupt eine Fluktuationsquote?

Die Fluktuationsquote ist eine Kennzahl, die angibt, wie viele Mitarbeiter innerhalb eines bestimmten Zeitraums das Unternehmen verlassen haben und durch neue Arbeitnehmer ersetzt wurden. Sie wird oft als Prozentsatz des durchschnittlichen Personalbestands im gleichen Zeitraum berechnet.

Aus diesem Grund kann die Fluktuationsquote als wichtiger Indikator für die Personalpolitik und Mitarbeiterbindung eines Unternehmens dienen. Ist diese hoch, kann sie auf Probleme im Unternehmen hinweisen, wie beispielsweise eine schlechte Arbeitsatmosphäre oder mangelnde Entwicklungsmöglichkeiten für Arbeitnehmer. 

Eine niedrige Fluktuationsrate hingegen kann auf eine gute Mitarbeiterbindung und eine erfolgreiche Personalpolitik hinweisen. Wollen Sie ein produktives Unternehmen müssen Sie also die Fluktuation senken.

Es sollte jedoch beachtet werden, dass die Fluktuationsquote allein nicht aussagekräftig genug ist, um die Gründe für Mitarbeiterwechsel zu verstehen. Daher sollte das HR Management auch andere Faktoren wie beispielsweise Mitarbeiterzufriedenheit, Personalentwicklung und Arbeitsbedingungen regelmäßig evaluieren, um langfristig erfolgreiche Strategien und Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung und -entwicklung auszuarbeiten.

 

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Gründe für Fluktuation: Natürliche Fluktuation und Mitarbeiterfluktuation

Der Unterschied zwischen natürlicher Fluktuation und Mitarbeiterfluktuation liegt in den Gründen, warum Arbeitnehmer das Unternehmen verlassen.

Die natürliche Fluktuation beschreibt den natürlichen Wechsel eines Mitarbeiters im Unternehmen aufgrund von Faktoren wie der Pensionierung, dem Umzug oder dem Karrierewechsel. Diese Form der Fluktuation kann nicht unbedingt vermieden werden, da sie oft unabhängig von den Arbeitsbedingungen und der Personalpolitik des Unternehmens ist.

Im Gegensatz dazu beschreibt die Mitarbeiterfluktuation den Wechsel des Mitarbeiters aufgrund von Faktoren wie schlechter Arbeitsatmosphäre, mangelnder Entwicklungsmöglichkeiten oder unzureichender Bezahlung. Mithilfe geeigneter Software wie es bei HR Analytics der Fall ist, kann man Mitarbeiterfluktuation beispielsweise reduzieren. Es lohnt sich also Maßnahmen im Betrieb einzuleiten, welche diese Missstände revidieren.

Insgesamt ist die natürliche Fluktuation oft unvermeidbar und kann sogar positiv sein, wenn sie es dem Unternehmen ermöglicht, neue und frische Ideen einzubringen. Die Mitarbeiterfluktuation hingegen kann ein Zeichen dafür sein, dass das Unternehmen Probleme hat, und Führungskräfte Maßnahmen einleiten sollten, um die Mitarbeiterzufriedenheit und die Bindung der Arbeitnehmer zu erhöhen.

Mitarbeiterfluktuation: Was sind die Ursachen und Hintergründe?

Fluktuation senken

Die Gründe für die Mitarbeiterfluktuation können vielfältig und von Arbeitgeber zu Arbeitgeber unterschiedlich sein. Hier sind jedoch einige häufige Ursachen und Hintergründe für die Mitarbeiterfluktuation:

  1. Schlechte Arbeitsbedingungen:

    Haben Mitarbeiter das Gefühl, dass ihre Arbeitsbedingungen unzureichend sind, kann dies zu Frustration und Unzufriedenheit führen. Dazu können beispielsweise unangemessene Arbeitszeiten, schlechte Büroausstattung oder unzureichende Sicherheitsmaßnahmen zählen.

  2. Mangelnde Entwicklungsmöglichkeiten:

    Mitarbeiter wollen sich weiterentwickeln und ihre Fähigkeiten verbessern. Wenn Unternehmen keine Möglichkeiten für die persönliche und berufliche Entwicklung anbieten, können Mitarbeiter unzufrieden werden und sich nach anderen Arbeitgebern umsehen.

  3. Fehlende Wertschätzung:

    Führungskräfte müssen dafür sorgen, dass Ihre Mitarbeiter sich wertgeschätzt fühlen, da diese sonst das Unternehmen verlassen könnten. Dazu kann beispielsweise fehlendes Feedback oder mangelnde Anerkennung gehören.

  4. Schlechte Bezahlung:

    Schlechtbezahlte Mitarbeiter sind unzufrieden und kann sorgt dafür, dass Ihre Arbeitnehmer nicht nur den eigenen Betrieb verlassen, sondern mit ihrem Wissen zur Konkurrent wechseln könnten. Sie müssen folglich sicherstellen, dass sie keine Kosten sparen und wettbewerbsfähige Gehälter zahlen.

  5. Mangelnde Arbeitsatmosphäre:

    Eine schlechte Arbeitsatmosphäre, beispielsweise durch Konflikte oder schlechtes Verhalten von Kollegen oder Vorgesetzten, führt ebenfalls zu unglücklichen Mitarbeitern. Eine Weiterbildung Ihrer Führungskräfte im Konfliktmanagement kann diese Probleme beheben.

  6. Karriereaussichten:

    Begrenzte Karriereaussichten können auch dazu führen, dass Mitarbeiter sich nach anderen Arbeitgebern umsehen, die ihnen bessere Möglichkeiten bieten.

  7. Kompetenzen und Fähigkeiten:

    Unterforderte Mitarbeiter sind auch oft unzufrieden und können Ihre Firma aufgrund mangelnder Wertschätzung ihrer Kompetenzen und Fähigkeit verlassen.

Die Nachteile einer hohen Fluktuationsrate

Eine hohe Fluktuationsrate kann für Unternehmen erhebliche Nachteile haben, hohe Kosten verursachen und dazu führen, dass Sie viele qualifizierte Fachkräfte verlieren.

Es kann sein, dass Unternehmen nicht nur für das Ausscheiden von Mitarbeitern durch Abfindungen oder Resturlaubsansprüche aufkommen müssen, sondern auch für die Rekrutierung, Einarbeitung und Schulung neuer Mitarbeiter sorgen müssen. Dies kann zu erheblichen Kosten führen, die die Gewinne des Unternehmens schmälern.

Darüber hinaus muss das Unternehmen Zeit und Ressourcen aufwenden, um neue Mitarbeiter einzustellen, zu schulen und aus diesen neue, qualifizierte Fachkräfte zu machen. Neue Mitarbeiter benötigen in der Regel eine gewisse Zeit, um sich in einem Unternehmen zurechtzufinden und ihre Arbeit aufzunehmen. 

In dieser Zeit kann es zu Qualitätsverlusten kommen, da sich die neuen Mitarbeiter erst in ihre Aufgaben einarbeiten müssen. Aufgaben und Projekte können auch unerledigt bleiben, was die Produktivität des Unternehmens beeinträchtigt.

Ferner kann das Image eines Unternehmens beeinträchtigt werden, da ein hoher Mitarbeiterwechsel von potenziellen Bewerbern und Kunden als Zeichen für eine schlechte Arbeitsatmosphäre oder Managementpraktiken gesehen werden kann. Dies hindert qualifizierte Fachkräfte daran sich bei Ihrem Unternehmen zu bewerben. 

Schließlich fangen Mitarbeiter an an dem Unternehmen zu zweifeln und es kann sein, dass die verbleibenden Mitarbeiter unsicher werden und sich Gedanken über ihre eigene Zukunft im Unternehmen machen.

Fluktuation berechnen

Die Fluktuation wird üblicherweise als Prozentsatz berechnet und gibt an, wie viele Mitarbeiter innerhalb eines bestimmten Zeitraums das Unternehmen verlassen haben. Die Formel zur Berechnung der Fluktuationsrate lautet:

Fluktuationsrate = (Anzahl der Mitarbeiterabgänge ÷ Durchschnittliche Mitarbeiterzahl) x 100

Um die durchschnittliche Mitarbeiterzahl zu berechnen, addieren Sie die Anzahl der Arbeitnehmer zu Beginn und Ende des Zeitraums und dividieren Sie das Ergebnis durch zwei.

Beispiel: Ein Unternehmen hatte zu Beginn des Jahres 100 Mitarbeiter und am Ende des Jahres 120 Mitarbeiter. Im Laufe des Jahres haben insgesamt 20 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Die Fluktuationsrate des Unternehmens beträgt:

Fluktuationsrate = (20 ÷ ((100 + 120) ÷ 2)) x 100 = 16,67%

Das Unternehmen hatte also im Laufe des Jahres eine Fluktuationsrate von 16,67 %.

Wie kann man diese Zahl nun einordnen?

Die Frage über eine optimale Fluktuationsrate lässt sich nur schwer beantworten. Denn sie ist von vielen Faktoren wie beispielsweise Standort, Branche oder das durchschnittliche Mitarbeiteralter abhängig. Es ist davon auszugehen, dass eine gesunde Fluktuationsrate bei etwa 8 bis 12 Prozent liegt.

Checkliste für die Mitarbeiterbindung

Fluktuation senken

Eine hohe Mitarbeiterfluktuation kann für Unternehmen erhebliche Nachteile haben, wie wir bereits diskutiert haben. Um die Mitarbeiterbindung zu stärken und die Fluktuationsrate zu reduzieren, können Unternehmen eine Checkliste für die Mitarbeiterbindung verwenden. Eine solche Checkliste kann sicherstellen, dass Mitarbeiter sich geschätzt und motiviert fühlen und ihre Arbeit als sinnvoll empfinden. Hier sind einige Punkte, die in einer solchen Checkliste enthalten sein können:

  1. Mitarbeiterfeedback:

    Eine regelmäßige Feedback-Kultur trägt dazu bei dass Mitarbeiter sich wertgeschätzt und gehört fühlen. Unternehmen sollten sicherstellen, dass Mitarbeiter Feedback geben können und dass dieses Feedback ernst genommen wird.

  2. Weiterbildung und Entwicklungsmöglichkeiten:

    Mitarbeiter möchten sich weiterentwickeln und ihre Fähigkeiten verbessern. Unternehmen sollten daher Weiterbildungsmöglichkeiten und Karriereentwicklungspfade anbieten, um Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden.

  3. Arbeitsbedingungen:

    Die Arbeitsbedingungen sollten angemessen sein und den Anforderungen der Mitarbeiter entsprechen. Dazu gehören eine angemessene Bezahlung, flexible Arbeitszeiten und eine gute Work-Life-Balance.

  4. Sozialleistungen:

    Sozialleistungen wie Krankenversicherung, Altersvorsorge oder betriebliche Zusatzleistungen verleiht Ihren Mitarbeitern ebenfalls ein Gefühl der Wertschätzung.

  5. Unternehmenskultur:

    Eine positive Unternehmenskultur kann dazu beitragen, dass Mitarbeiter sich mit dem Unternehmen identifizieren und ihre Arbeit als sinnvoll empfinden.

  6. Anerkennung und Belohnung:

    Mitarbeiter sollten für ihre Arbeit und Leistungen anerkannt und belohnt werden. Unternehmen können dies durch Anerkennungsprogramme, Boni oder andere Anreize erreichen.

  7. Kommunikation:

    Sorgen Sie für eine offene Kommunikation zwischen Mitarbeitern und Führungskräften, um Missverständnisse zu vermeiden und dafür zu sorgen, dass alle Mitarbeiter auf dem neuesten Stand sind. Die Kommunikation sollte stets transparent und regelmäßig erfolgen.

  8. Arbeitsplatzsicherheit:

    Mitarbeiter möchten sichere Arbeitsplätze und eine gewisse Stabilität im Unternehmen haben. Unternehmen sollten daher sicherstellen, dass Mitarbeiter sich langfristig auf ihren Arbeitsplatz verlassen können und dass Arbeitsplatzsicherheit ein wichtiger Faktor ist.

Belohnen Sie Höchstleistung

Ein leistungsbezogenes Vergütungssystem kann sowohl Vor- als auch Nachteile haben, wenn es um die Mitarbeiterfluktuation geht. Auf der einen Seite kann es dazu beitragen, Mitarbeiter zu motivieren und zu engagieren, da sie für ihre Leistungen belohnt werden. Auf der anderen Seite kann es dazu führen, dass Mitarbeiter sich unter Druck gesetzt fühlen und bei Nichterfüllung ihrer Ziele das Unternehmen verlassen.

Wenn ein leistungsbezogenes Vergütungssystem nicht gut durchdacht ist oder nicht fair angewendet wird, kann es Unzufriedenheit und Frustration bei Mitarbeitern auslösen. Haben Mitarbeiter das Gefühl, dass sie trotz harter Arbeit und Engagement nicht angemessen belohnt werden, können sie demotiviert werden und das Unternehmen verlassen.

Um sicherzustellen, dass ein leistungsbezogenes Vergütungssystem nicht kontraproduktiv für die Mitarbeiterbindung ist, sollten Unternehmen einige Punkte beachten. Dazu gehören:

  1. Klare und faire Ziele: Ziele sollten klar definiert und fair sein. Mitarbeiter sollten in der Lage sein, ihre Ziele zu erreichen, wenn sie sich engagieren und ihre Arbeit gut machen.

  2. Messbare Ergebnisse: Mitarbeiter sollten in der Lage sein, ihre Leistungen zu messen und zu sehen, wie sie sich auf ihre Vergütung auswirken.

  3. Gerechte Bezahlung: Die Vergütung sollte fair und transparent sein und den Anforderungen des Jobs entsprechen.

  4. Regelmäßige Überprüfung: Das Vergütungssystem sollte regelmäßig überprüft und angepasst werden, um sicherzustellen, dass es fair und wirksam ist.

  5. Zusätzliche Anreize: Unternehmen sollten zusätzliche Anreize und Belohnungen anbieten, die nicht unbedingt mit der Vergütung verbunden sind. Dazu gehören Anerkennungsprogramme, Karriereentwicklungsmöglichkeiten und Sozialleistungen.

Ein gut durchdachtes leistungsbezogenes Vergütungssystem motiviert Mitarbeiter sich mehr zu engagieren, wenn es fair und transparent ist. Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, dass sie angemessen belohnt werden und ihre Arbeit geschätzt wird, können sie sich langfristig an das Unternehmen binden und zur Reduzierung der Fluktuationsrate beitragen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine hohe Fluktuation in einem Unternehmen viele Nachteile mit sich bringt. Dazu gehören höhere Kosten, verminderte Produktivität und eine höhere Belastung der verbleibenden Mitarbeiter. Um die Fluktuationsrate zu senken, ist es wichtig, die Ursachen und Hintergründe zu verstehen und gezielte Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung umzusetzen.

Dazu gehören eine positive Arbeitsumgebung, ein leistungsbezogenes Vergütungssystem, klare Karrierepfade und Entwicklungsmöglichkeiten, eine gute Work-Life-Balance und ein offenes Kommunikationsklima. 

Wenn Unternehmen in diese Faktoren investieren, können sie die Mitarbeiterbindung stärken und die Fluktuation reduzieren, was langfristig zu einem positiven Effekt auf das Unternehmen führt. 

Letztendlich profitieren Mitarbeiter und Unternehmen gleichermaßen von einer stabilen Belegschaft und einer positiven Unternehmenskultur.

 

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Torben Schacht

Torben Schacht

Torben Schacht ist Geschäftsführer der Stärkenkompass GmbH. Die Stärkenkompass GmbH entwickelt und vertreibt ein digitales Werkzeug zur Sammlung, Visualisierung und Entwicklung der Stärken von Menschen, Teams und Unternehmen.

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